Kinder können genau so wie Erwachsene von Trauma und deren Folgestörungen betroffen sein. Bei AD(H)S oder anderen Auffälligkeiten besteht sehr oft einen Zusammenhang mit (früh) erlebtem Trauma. Das Nervensystem des Kindes steckt dann in einer ständig erhöhten Alarmbereitschaft fest, was sich oft in Form von Konzentrationsstörungen, einer schnellen Erregbarkeit, Aggressionen, Rückzug, Ängsten, Müdigkeit, Schlafstörungen, psychosomatischen Symptomen und vielem mehr zeigt.
Unser Nervensystem wird bereits von unserer Zeugung weg im Mutterleib durch unsere Erfahrungen geprägt. Besteht erhöhter Stress bereits während der Schwangerschaft oder bei einer schwierigen Geburt, kann dies das System des Kindes bereits sehr früh massgelblich beeinflussen. Weil wir von klein auf elementar auf Bindung und Nähe zu unseren Versorgern angewiesen sind, spielen frühe Bindungs-Traumata, Verlust und Trennung eine grosse Rolle. Aber auch Unfälle, Krankheiten oder Traumata im Familien-System können eine traumatische Auswirkung auf das Kind haben.
Es ist deshalb von grosser Bedeutung, traumatische Erlebnisse bei Kindern so früh als möglich zu erfassen und aufzulösen. In der Trauma-Therapie wird dem Kind auf spielerische Art und Weise in einer kindgerechten Sprache vermittelt, was ein Teil von ihm erlebt hat. Im spielerischen Kontext werden diese traumatischen Anteile neu verhandelt, neue Lösungs-Strategien gesucht und die Ressourcen des Kindes gestärkt. Anstelle von Ohnmacht und Hilflosigkeit treten wieder Ermächtigung und Vertrauen.
Trauma-Therapie für Kinder ersetzt keine notwendige ärztliche oder therapeutische Behandlung.